Mit Kids auf Safari in Kenia

Am frühen Samstagmorgen sind wir in Nairobi gelandet. Nachdem Frühstück im Hotel (Hilton Garden Inn Nairobi Airport) ging es zurück ins Zimmer um noch etwas Schlaf nachzuholen. Anschliessend haben wir unsere Taschen und Rucksäcke etwas umgepackt um die wichtigsten Sachen während der Safari immer bereit zu haben. 


Safari Tag 1
Nairobi – Samburu National Reserve

320 KM – 5 bis 6 Stunden Fahrzeit
Unterkunft: Ashnil Samburu Camp – 2 Zelte (1x Doppelbett; 1x 2 Einzelbetten)

Man erwartete uns eigentlich um 7 Uhr an der Rezeption zum Briefing. Leider haben wir am Vorabend nicht mehr daran gedacht, dass unsere Handys die Zeitzone nicht automatisch umgestellt hatten, wodurch wir eine Stunde zu spät geweckt wurden. Nach einer kurzen und stressigen Packaktion waren wir dann aber doch ready. 

Mit etwas Verspätung ging es dann los in Richtung Samburu. George, unser Fahrer und Guide erzählte uns während der Fahrt über Land und Leute. Nach einer kurzen Pause kamen wir pünktlich zum Mittagessen im Camp an. Nachdem wir uns kurz in den Zelten eingerichtet hatten, ging es um 16.00 Uhr bereits auf den ersten Game-Drive. 

Wir waren überwältigt:


Safari Tag 2
Samburu National Reserve

Auf Safari ist nichts mit lange schlafen. Pünktlich um 6.30 Uhr erwartete uns George auf dem Parkplatz. Wir hofften die Löwen, welche am Vortag in der Nähe des Camps gesehen wurden, zu finden. Die Löwen haben wir nicht gefunden, dafür vielen andere Tiere. 

Fürs Mittagessen fuhren wir ins Camp, wo uns die Mitarbeiter brüh warm erzählten, dass sie die Löwen am Vormittag vom Restaurant aus gesehen haben. Etwas enttäuscht zogen wir uns zur Siesta ins Zelt zurück. Wegen dem WIFI blieben Jack & Leilah an der Bar. Das Internet war aber nur 5 Minuten interessant, denn kurz darauf liessen sich die Löwen am anderen Flussufer wieder blicken. 

Nach einem weiteren Game-Drive am späten Nachmittag ging es früh ins Bett, da am nächsten Morgen die Weiterfahrt auf dem Programm stand.


Safari Tag 3
Samburu – Ol Pejeta

144 KM – 3 Stunden Fahrzeit
Unterkunft: Sweetwaters Serena Camp 1 Zelt (1 Doppelbett; 2 Einzelbetten)

Die Fahrt ins Naturreservat hat „nur“ knapp 3 Stunden gedauert. Nach dem Lunch machten wir uns auf die Suche nach Nashörnern, da wir dieses als einziges der Big 5 Tiere noch nicht gesehen hatten. Bereits nach ein paar Minuten entdeckten wir das erste Nashorn mit Baby. Viele weitere folgten in den nächsten 1 1/2 Stunden. Auf der Rückfahrt zur Lodge gab George plötzlich Gas. Ein eindeutiges Zeichen, dass es irgendwo in der Nähe etwas spannendes zu sehen gibt. Kurze Zeit später entdeckten wir neben einem Teich ein Löwen-Weibchen, welches sich neben dem gerissenen Wasserbüffel ausruhte. George war sich sicher, dass es in den Büschen noch weitere Löwen hat, welche sicher bald aus ihrem Versteck kommen würden. Während bis auf ein weiteres Fahrzeug alle den Ort nach ein paar Minuten wieder verliessen, warteten wir geduldig. Bereits nach kurzer Zeit kamen die Löwen des Rudels einzeln aus dem Gebüsch und wir konnten sie lange Zeit beobachten. 


Safari Tag 4
Ol Pejeta

Auf dem Game-Drive am morgen wollte George mit uns Geparden finden. Die Suche war leider ziemlich erfolglos, wir machten jedoch Bekanntschaft mit einer ziemlich unfreundlichen Elefantenkuh, welche ihre Herde beschützen wollte, weshalb wir die Elefantenherde mit den kleinen Babys selbstverständlich in Ruhe liessen. 

Am späten Nachmittag führte uns der Game-Drive zu erst ins Schimpansen Reservat. Schimpansen sind in Kenia nicht heimisch. Das Reservat nimmt jedoch Schimpansen, welche als Haustiere gehalten werden bis sie dazu zu gross sind, auf. Die Anlage ist klar auf den Tourismus, welcher den Verbleib der Schimpansen im Reservat finanziert, ausgerichtet. Da sich auch die Schimpansen mit Covid 19 infizieren können, muss grosser Abstand zu den weitläufigen Gehegen eingehalten werden, weshalb wir schlussendlich nur drei der Tiere kurz beobachten konnten.

Anschliessend besuchten wir Nashorn-Friedhof. Wir waren überrascht, wieviele der Nashörner der Wilderei zum Opfer fielen, obwohl das Reservat grössten Wert auf die Sicherheit und den Fortbestand der Tiere legt. Im Reservat leben auch die letzen zwei verbleibenden nördlichen Breitmaulnashörner. Sie leben wegen der riesigen Gefahr Wilderern zum Opfer zu fallen in einem gut gesicherten Gehege. Da es sich um zwei Weibchen handelt, gilt die Art eigentlich als ausgestorben. Das letzte männliche nördliche Breitmaulnashorn starb 2018 eines natürlichen Todes. Die beiden Weibchen gelten als unfruchtbar, es werden aber Anstrengungen unternommen, die Art mittels Leihmutterschaft durch ein südliches Breitmaulnashorn zu retten. Zum Abschluss des Drives besuchten wir noch Baraka, ein blindes Nashorn. Das Augenlicht verlor das Nashorn durch einen Kampf mit einem Artgenossen und dem grauen Star. Baraka lebt in einem 100 Hektar grossen Gehege und lässt sich füttern und streicheln, natürlich mit der nötigen Vorsicht.


Safari Tag 5
Ol Pejeta – Aberdare National Park

69 KM – 1.5 Stunden Fahrzeit
Unterkunft: The Ark Lodge – 2 Zimmer (1x Doppelbett; 1x 3 Einzelbetten)

Nach dem frühen Frühstück stand die Fahrt zum Aberdare Country Club auf dem Programm. Der Country Club erinnert schwer an die Kolonialzeit und ist entsprechend in die Jahre gekommen. Nach dem wir den Lunch im Country Club eingenommen hatten, ging es zusammen mit anderen Touristen im Bus zur The Ark Lodge. Eine Lodge im Busch des Aberdare National Park, direkt an einem Wasserloch gelegen. Uns war alles etwas zu Pauschaltourismus mässig. Der Aufenthalt war total durchgeplant und für alle identisch. Am Wasserloch konnten wir zwar einige Tiere beobachten, was jedoch nicht zu vergleichen war mit den Tieren die wir in den vorherigen Tagen gesehen hatten. Ebenfalls durfte George hier nicht mit zur Unterkunft fahren und auch nicht im Restaurant Essen, wie das sonst in den anderen Lodges üblich war. The Ark wird als luxuriöse Unterkunft beschrieben, in Wahrheit hat das Haus seine besten Zeiten aber längst hinter sich. 


Safari Tag 6
Aberdare National Park  – Lake Nakuru

160 KM – 3 Stunden Fahrzeit
Unterkunft: Sarova Lion Hill Game Lodge – Chalet mit Verbindungstür (2x Doppelbett)

Wir waren froh, als wir nach dem Frühstück wieder bei George ins Auto steigen durften. Die Fahrt war erneut relativ lang, wir nutzten diese aber für einen intensiven Austausch mit George. Nachdem wir in der neuen Unterkunft das Mittagessen gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg zu den Flamingos, welche am Lake Nakuru leben. Seit ein paar Jahren steigt das Grundwasser hier kontinuierlich an, weshalb heute nicht mehr ganz so viele Flamingo anzutreffen sind. Neben den Flamingos konnten wir auch einen kurzen Blick auf Baby-Löwen erhaschen, der Leopard, den uns George zeigen wollte, hat sich kurz vor unserem eintreffen leider wieder versteckt. 


Safari Tag 7
Lake Nakuru – Masai Mara National Reserve

257 KM – 5.5 Stunden Fahrzeit
Unterkunft: Ashnil Mara Camp – Familienzelt (1 Doppelbett und 2 Einzelbetten; abgetrennte „Räume“.)

Die Fahrt war erneut relativ lang, wir holten jedoch etwas Schlaf nach, da die Tage mit den Game-Drives am frühen Morgen doch sehr lang wurden. Kurz nach der Einfahrt in den Park stand das Mittagessen auf dem Programm. Anstatt nach dem Essen direkt zum Hotel zu fahren, fuhren wir einen Game-Drive, auf welchem wir bereits nach kurzer Zeit mehrere junge Geparden sehen konnten. Nur wenig später kreuzten auch noch Löwen unseren Weg. Im Hotel angekommen, konnten wir den Nilpferden beim Baden im Fluss zusehen. 


Safari Tag 8
Masai Mara National Reserve

Heute folgte ein Highlight auf das nächste. Während wir auf dem Game-Drive am morgen Geparden, Löwen, Elefanten, Giraffen, einem Leopard und noch vielen mehr begegneten, fuhren wir auf dem Nachmittagsdrive an die Stellen des Mara River, wo die Gnus jeweils den Fluss überqueren. Anschliessend fuhren wir auf eine Hügel, von wo aus man die Gnus während der grossen Migration beobachten könnte. Wir waren ganz allein dort und die Stimmung war einfach magisch. 


Safari Tag 9
Masai Mara National Reserve – Lake Naivasha

268 KM – 5.5 Stunden Fahrzeit 
Unterkunft: Lake Naivasha Sopa Resort – 1 Zimmer (2 Doppelbetten, 1 Schlafsofa)

Früh am morgen fuhren wir in Richtung Naivasha. Der Ort ist sehr touristisch, da an diesem See einerseits die Einheimischen gerne Ferien machen, andererseits ist es der Tagungsort der kenianischen Behörden. Hier absolvierten wir ein richtiges Touristenprogramm. Zuerst stand eine Bootsfahrt auf dem Fluss an und nach dem Mittagessen ging es noch zum Velofahren in den Hell’s Gate Nationalpark. 


Safari Tag 10
Lake Naivasha – Amobseli National Park

311 KM – 6 Stunden Fahrzeit
Unterkunft: Ol Tukai Lodge – 1 Zimmer (1 riesiges Doppelbett, 1 Einzelbett)

Nach dem total durchgeplanten Vortag freuten wir uns sehr, wieder einen National Park zu besuchen. Gegen Mittag erreichten wir die Ol Tukai Lodge im Amboseli National Park. Heute stand kein normaler Game-Drive sondern der Besuch des Masai Dorfes auf dem Programm. Bei der Fahrt zum Dorf entdeckten wir dann auch noch sieben Babylöwen, die mit Ihren Müttern unterwegs waren. Natürlich beobachteten wir diese über eine längere Zeit, bevor es dann ins Masai Dorf ging, wo wir herzlich empfangen wurden.  Wir durften das Dorf und die Schule erkunden. Und haben dabei einmal mehr festgestellt, wie privilegiert wir doch sind, wobei Leilah fand, dass die Menschen im Dorf sehr glücklich wirkten.


Safari Tag 11
Amboseli National Park

An unserem letzten Tag auf Safari hofften wir, nochmals die Löwenbabys zu sehen. Wir hatten auf dem Vormittag- und Nachmittagsdrive Glück und haben nochmals sehr viel Zeit mit dem beobachten der Löwen verbracht. Aber natürlich haben wir erneut viele andere Tiere gesehen. 


Safari Tag 12
Amboseli National Park – Emali Train Station

91 KM – 1.5 Stunden Fahrzeit

Nach dem Frühstück fuhr uns George zur Emali Train Station, wo wir den Zug in Richtung Mombasa bestiegen. Der Abschied von George fiel uns sehr schwer, wir hätten uns wirklich keinen besseren Guide wünschen können. 

Kosten

Die Safari hat uns je CHF 4163/Erwachsene und CHF 2080/Kind (exkl. Flug) gekostet. Darin waren sämtliche Mahlzeiten (exkl. Softdrinks), Übernachtungen, Eintritte, Fahrzeug inkl. Guide etc. eingeschlossen. Der Guide erhält am letzten Tag der Safari als Trinkgeld noch rund $10/Person und Safaritag. 

Fazit 

Obwohl die kurzfristige Planung sehr stressig und wegen der Pandemie auch umständlich war, haben wir unseren Entscheid keine Sekunde bereut. Die Safari wurde von unserem Reisebüro und Sense of Africa (Touroperator) perfekt organisiert. George, unser Guide war super zuverlässig und er konnte sämtliche unserer Fragen zu den jeweiligen Tieren sofort beantworten. In Bezug auf die Tiersichtungen profitierten wir sicher auch vom Umstand, dass aktuell leider fast keine Touristen nach Kenia reisen. Die Route können wir nach wie vor empfehlen, würden diese jedoch nicht in der selben Reihenfolge fahren und den Aufenthalt in der The Ark Lodge sowie die Bootsfahrt auf dem Lake Naivasha streichen. 

Alles was du sonst noch wissen musst, findest du hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.