Zanzibar mit Kids

Anreise

Mit Qatar fliegt man ab der Schweiz, Deutschland und Österreich via Doha nach Zanzibar. Die beiden Flüge dauern je rund 6 Stunden und wir haben während der Herbstferien rund CHF 2500.00 (ca. EUR 2125.00) bezahlt. Wegen den unvorteilhaften 8 Stunden Aufenthalt in Doha haben wir diesen einfach auf 2 Nächte ausgedehnt. Wie es in Doha war, kannst du hier nachlesen.

Etwas günstiger, dafür mit 2 Stopps geht es mit KLM/Air France und Kenya Airways nach Zanzibar.

Einreise

Seit Oktober 2017 braucht es neben dem Visum, welches bei der Einreise für US$ 50/Person zu erwerben ist, auch für Reisende aus Europa den Nachweis, dass man gegen Gelbfieber geimpft ist. Obwohl man das Visum grundsätzlich auch mit der Kreditkarte bezahlen kann, sollte der entsprechende Betrag auch in Cash mitgebracht werden. Der Beamte am Schalter entscheidet nämlich, ob das Kartenlesegerät gerade funktioniert oder nicht. Die Anreise kann grundsätzlich relativ lange dauern, da hier vieles manuell abgewickelt wird, ein Gepäckband sucht man beispielsweise vergebens.

Allgemein

Zanzibar besteht eigentlich aus mehreren Inseln, wobei meist die Hauptinsel Unguja mit Zanzibar gemeint ist. Die Inseln waren ab 1698 bis 1861 Teil des Sultanats Oman, ab 1890 wurden sie britisch, weshalb viele Einwohner auch etwas Englisch sprechen/verstehen. Anfangs 1964 erklärte sich Sansibar unabhängig, schloss sich aber noch im selben Jahr mit Tanzania zusammen, woraus die Vereinigte Republik Tanzania hervor ging. Sansibar ist seit da ein Teilstaat und verfügt über eine eigene Regierung, ein Parlament und auch einen Präsidenten. 99 % der Bevölkerung sind muslimischen Glaubens.

Klima

Die Lufttemperatur liegt bei durchschnittlich 29 Grad, das Wasser ist immer zwischen 25 und 30 Grad warm. Zanzibar kann somit ganzjährig bereist werden. Im November und Dezember gibt es eine kurze Regenzeit mit leichten Regenfällen. Der Südwestmonsun bringt ab Mitte März bis Ende Mai heftige Regenfälle, die regelmässig zu überschwemmten Strassen führen. Viele Hotels sind während dieser Zeit geschlossen.

Geld und Währung

Die offizielle Währung ist der Tansania Schilling (TZS). US$ werden jedoch ebenfalls (fast) überall akzeptiert. Bei der US Währung ist zu beachten, dass die mitgebrachten Dollar nach 2013 gedruckt sein müssen, andernfalls werden sie nicht angenommen.

100 CHF = 230’000 TZS

Sprache

Die Hauptsprache Sansibars ist Swahili, viele der Einwohner sprechen aber auch Englisch. Es wird erwartet, dass man ein paar wenige Worte Swahili spricht und auch versteht.

Jambo = Hallo
Asante = Danke
Asante sana = vielen Dank
Pole Pole = langsam
Karibu = Bitte
Karibu sana = Bitte sehr
Hakuna Matata = Kein Problem

Hakuna Matata ist meist als Frage zu verstehen und mit Hakuna Matata zu erwidern (Bedeutet in etwa: alles gut? Ja, alles gut).

Aktivitäten und Ausflüge

Wir sind keine Freunde von reinem Badeurlaub. Neben den wunderschönen Stränden ist Zanzibar vor allem für seine Gewürze bekannt.

GEWÜRZ-TOUR

Unsere Gewürztour mit anschliessender Besichtigung von Stone Town (ältester Stadtteil von Zanzibar-Stadt) haben wir bei Colors of Zanzibar gebucht. Ein Guide hat uns während rund 2 Stunden durch den „Gewürz-Dschungel“ geführt und uns geduldig den Anbau, Gebrauch und vor allem die Heilwirkungen der verschiedenen Gewürze und Früchte erklärt, während sein Assistent fleissig Accessoires für uns geflochten hat.

STONE TOWN

Nach dem traditionellen Reisgericht mit Fisch ging es weiter nach Stone Town, wo wir als erstes die Anglikanische Kirche besichtigt haben. Die Kirche steht auf dem ehemaligen Zentrum des Sklavenhandels und beheimatet ein kleines Museum zum Sklavenhandel. Im Keller können ausserdem die Räumlichkeiten besichtigt werden, wo die Sklaven bis zur nächsten Auktion untergebracht wurden.  Auf dem Weg zum Sultanpalast ging es durch enge Gassen und vorbei an den unterschiedlichsten Gebäuden, welche den Einfluss der indischen, arabischen und europäischen „Besetzer“ sowie der traditionellen swahilischen Bauweise widerspiegeln. Unterwegs liegt noch die Alte Festung (Ngome Kongwe), welche auf der ehemaligen Stätte einer portugiesischen Kirche erbaut wurde. Über die Jahre diente die Festung als Gefängnis, wo auch Exekutionen stattfanden, während der britischen Herrschaft wurde das Gelände als Tennisplatz für Damen genutzt. Heute dient sie als Kulturzentrum mit Essens- und Einkaufsmöglichkeiten. Ausserdem hat es eine kleine Bühne, wo regelmässig Veranstaltungen und Events stattfinden.

Der Palast erzählt die Geschichte der Sultane auf der Insel und beheimatet ein Museum, in welchem die verschiedenen Geschenke anderer, vor allem europäischer, Königshäuser besichtigt werden können. Im Museum ist eindeutig zu erkennen, das die finanziellen Mittel für den Unterhalt sehr gering sind und der Palast seit dem Sturz des letzten Sultans seinen Glanz verloren hat.

Palast

Gleich neben dem Palast des Sultans liegt der Palast der Wunder. Seinen Namen erhielt das Gebäude, weil es als erstes in Sansibar mit fliessendem Wasser und Strom versorgt wurde und über eine Lift verfügte. Wegen mangelndem Unterhalt kann der Palast zur Zeit nur von aussen besichtigt werden, der Lift ist schon lange defekt und das Gebäude ist Einsturzgefährdet.

Zum Schluss waren wir noch auf dem Markt, wo wir uns mit Fussballshirts mit dem bekannten Zanzibar Aufdruck und reichlich Gewürzen eingedeckt haben.

JOZANI-CHWAKA-BAY NATIONALPARK

Einen weiteren Ausflug haben wir in den Jozani-Chwaka-Bay-Nationalpark unternommen. Von einem Guide kann man sich durch den Park führen lassen. Das Highlight dabei ist die Besichtigung der stark gefährdeten Zanzibar Red Colobus.

In einer kleinen Ausstellung beim Besucherzentrum am Eingang des Nationalparks lässt sich feststellen, dass der steigende Tourismus auch Schattenseiten hat. Insbesondere der übermässige Wasserverbrauch und der durch Hotels und Resorts entstehende Abfallberg, stellen ein grosses Problem dar. Die negativen Einflüsse sind aber auch während der Tour zu erkennen. In zum Teil riesigen Gruppen werden die Touristen durch den Wald geführt. Wir hatten Glück und wurden von einem Guide mit 30 jähriger Erfahrung allein und durch kleine Wege geführt. Als wir inmitten des Waldes standen und sich eine grosse Gruppe auf dem Hauptweg näherte, bat er uns, möglichst leise zu sein und stehen zu bleiben, da die Red Colobus Affen Lärm nicht mögen. Bereits nach kurzer Zeit waren wir von unzähligen Affen umgeben, die sich vor der lauten Touristengruppe versteckten. In aller Ruhe konnten wir die Affen beobachten und unzählige Fotos machen.

Unterkünfte

Wir haben uns für zwei verschieden Hotels entschieden, welche wir nachfolgend detaillierter vorstellen.

FRUIT & SPICE RESORT

Das 5* Resort liegt im Südwesten der Insel und hat rund 80 Zimmer und Villas, teilweise mit privatem Pool.

Besonders gefallen hat uns hier die grosse Liegewiese mit Hängematten und den Palmenbetten. Die Kinder fanden den grossen Pool toll. Das Resort verfügt über keinen privaten Sandstrand. Im Meer baden ist dank der Treppen, welche bei Flut direkt ins Meer führen, trotzdem möglich. Der öffentliche Strand grenzt unmittelbar an das Gelände, ist aber nicht besonders sauber (viel Abfall).

Das Frühstück wird im Hauptrestaurant angeboten, das Mittagessen im Poolrestaurant. Das Buffet fürs Abendessen wird an unterschiedlichen Orten aufgebaut. So haben wir auf einer Klippe oberhalb des Meeres, am Pool oder auch im Hauptrestaurant zu Abend gegessen.

Es gibt einen separaten Spiel- und Leseraum wo Tischtennis gespielt oder Bücher ausgeliehen werden können. Ausserdem hat es ein Boggia-Spiel, welches auf der Sand-Liegewiese gebraucht werden kann. Gleich neben dem Spielraum befindet sich ein kleiner Fitnessraum und eine Boutique.

Wir haben hier 4 Nächte verbracht, und nur so viel bezahlt, wie die in der engeren Auswahl stehenden 4* Hotels gekostet hätten. Das Resort war während unserem Aufenthalt nur zu 10 % gebucht und dies war insbesondere bei der Auswahl am Buffet gut zu spüren. Obwohl das Resort erst 5 Jahre alt ist, sind in der Anlage bereits deutliche Abnützungsschäden zu sehen. Ebenfalls waren die Pools wohl mit deutlich zu viel Chemie versetzt, was insbesondere bei Leilah, welche sich fast den ganzen Tag im Wasser aufhielt, zu Durchfall geführt hat.

KONOKONO BEACH RESORT

Das Konokono ist wesentlich kleiner und verfügt über 19 unterschiedlich grosse Villas, alle mit eigenem kleinen Pool.

Der wunderschöne Sandstrand wird von Massai* Kriegern bewacht. Diese sind vom Resort angestellt und halten die Beach-Boys erfolgreich davon ab, die Gäste (in welcher Form auch immer) zu belästigen. Es können Kayak’s und Stand-Up-Paddle-Boards ausgeliehen werden. Ausserdem hat es ein Volleyball-Feld und einen Tischtennis-Tisch. Schatten spenden kleine Hütten mit Strohdach. Besonders bequem liegt man in den grossen Hängebetten, Vorhänge und ein dünnes Holzdach verhindern den Sonnenbrand.

Im Preis inbegriffen sind ein ausgezeichnetes Frühstück und Abendessen am Buffet im Hauptrestaurant. Das Mittagessen gibt es (gegen Bezahlung) à la Carte an der Beach- oder Pool-Bar.

Das Personal war immer sehr freundlich und zuvorkommend, die 2-Zimmer Villa ein Traum. Am Tag unserer Ankunft wurde der 4. Geburtstag des Resorts gefeiert und es gab eine grosse Party für das Personal. Obwohl das Konokono während unserem Aufenthalt ausgebucht war, fand Maurizio, welcher das Resort führt, jeden Tag Zeit um sich persönlich zu erkundigen ob alles in Ordnung sei. Unsere Kinder waren mit dem Gala-Dinner Menü (grundlos; es hatte u.a. Lasagne zur Auswahl) nicht zufrieden und Maurizio hat von sich aus angeboten, dass die Küche unseren Kindern etwas anderes zubereitet.

ANDERE UNTERKÜNFTE

In der engeren Auswahl standen ausserdem diese beiden Unterkünfte, über welche wir nur gutes gehört haben:

Diamonds Mapenzi Beach – mit 57 Zimmern und 30 Villa’s für unseren Geschmack etwas gross.

Mwezi Zanzibar – Kleines Resort, welches ökologisch und nachhaltig geführt wird, mit 13 Häusern

Fazit

Zanzibar ist eine wunderschöne Insel. Wir hatten jedoch den Eindruck, dass es sehr schwierig ist, Kontakt zu den Einheimischen herzustellen. Bei einem nächsten Besuch möchten wir etwas mehr von der Bevölkerung erfahren und etwas tiefer in die Kultur eintauchen.

* Es wird verschiedentlich darüber gestritten, ob es sich bei den Massai-Kriegern auf Zanzibar tatsächlich um richtige Massai vom Festland handelt, oder ob es eher Beach-Boys sind, welche versuchen, den Touristen möglichst viel Geld aus den Taschen zu ziehen. Wir können dies nicht abschliessend beurteilen, die Massai welche wir getroffen haben, waren alle sehr freundlich, haben auf unsere Bitte auch mal beim Frisbee- oder Fussballspielen mitgeholfen, waren aber nie aufdringlich.

5 Antworten

  1. Wenn ich mir die Bilder so ansehe, bekomme ich (wieder) richtig Lust auf Sansibar. Wir wären vergangenes Jahr eigentlich dort gewesen, aber leider hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht 🙁
    Hoffentlich klappt das bald mal!

    Würdet ihr euch rückwirkend betrachtet nochmal für eines der größeren Resorts entscheiden oder eher für eine der vielseits gelobten Lodges?

    Danke schon mal 🙂

    Viele Grüße,
    Sonja

    1. Liebe Sonja
      Ja, Sansibar ist wirklich schön. Ins Konokono würden wir jederzeit wieder gehen. Es ist nicht zu gross und sehr familiär geführt. Fürs Fruit & Spice würden wir uns wohl nicht mehr entscheiden. Wir hatten damals Glück, es waren kaum Gäste dort. Wenn das Hotel aber gut gebucht ist, stell ich es mir sehr voll vor.

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