Skiferien im Kinderhotel

Nachdem wir letztes Jahr kein einziges Mal auf den Ski standen, haben sich Jack & Leilah wieder einmal Ferien im Schnee gewünscht. Da Skiferien für Eltern nicht unbedingt entspannend sind und ich mich von einer Operation erholte, haben wir unsere Skiferien im Kinderhotel verbracht. 

Was ist ein Kinderhotel überhaupt

In einem zertifizierten Kinderhotel gibt es unzählige Angebote für Kinder. Ausserdem bieten sie die Betreuung der Kinder während gewissen Zeiten an, damit sich die Eltern auch mal erholen können. Kinderhotels sind meistens relativ gross und verfügen über viele Zimmer. Im Preis inbegriffen ist neben der Kinderbetreuung meist auch die Verpflegung der kleinen und grossen Gäste. 

Die Qual der Wahl

Kinderhotels werden immer beliebter, die Auswahl ist entsprechend gross geworden. Da wir ja Skifahren wollten, war klar, dass das Hotel in einem Skigebiet liegen muss. Wir haben uns nach langer und intensiver Suche für das Familux Resort Oberjoch entschieden. Die Wahl fiel auf dieses Hotel, weil es unserer Meinung nach das Beste Preis-/Leistungsverhältnis bietet.

Familux Resort Oberjoch

Das Familux Resort Oberjoch liegt in den Allgäuer Alpen auf einer Höhe von 1134 Meter über Meer. Die Anfahrt ab Bern hat rund vier Stunden gedauert. Fährt man noch rund 50 Minuten weiter, erreicht man das Schwesterhotel Alpenrose, welches bereits in Österreich liegt. 

Familux Resort Oberjoch

Kinderbetreuung

Die Kinder werden in fünf Altersgruppen eingeteilt. Der Babyclub betreut Babys bis zu einem Jahr. Der Krabbelclub ist für Kids von ein bis drei Jahren, im Miniclub werden Kinder von drei bis fünf Jahren bespasst, der Abenteuerclub beschäftigt und beaufsichtigt Kinder zwischen sechs und zehn Jahren und für Teenager ist der Teenieclub für alle möchte-gern Erwachsenen von 10 bis 16 Jahren. Die Betreuung dauert dabei von frühstens 8.30 Uhr bis maximal 21.30 Uhr, und dies an 365 Tagen im Jahr. Die Kinder können somit den ganzen Tag betreut verbringen. Dabei werden die Mahlzeiten zusammen mit den Betreuern und den anderen Kindern vom Kinderclub im Restaurant eingenommen. Sofern die Kinder die Skischule besuchen, werden die Kids auch durch die Betreuung zur Skischule und zurück gebracht. Man kann somit theoretisch den ganzen Tag auf der Skipiste verbringen und zum Abschluss noch ungestört zu Abendessen, sofern man dies will. 

Essen

Frühstücks-, Mittags- und Abendbüffets sorgen für das leibliche Wohl. Zwischen dem Mittag- und Abendessen versorgt das Nachmittagsbüffet hungrige Mäuler mit der nötigen Energie. Die Selbstbedienungs-Softeismaschine ist glücklicherweise erst ab dem Mittag in Betrieb. Was am ersten Morgen für einen traurigen Blick am Frühstückstisch sorgen kann. Für Allergiker werden sämtliche Allergene der Speisen aufgelistet. Das Hotel bereitet nach Wunsch die Speisen vom Büffet auch ohne die unverträglichen Zutaten zu, sofern dies möglich ist. Ich habe jedoch immer etwas feines, glutenfreies am Büffet gefunden. 

Für die Kinder hat es ein spezielles Kinderbüffet zu den Hauptmahlzeiten. Dort finden sich jeweils Pommes oder Pasta („ohni nüt“), eine Gemüsesorte und Kinderklassiker wie Pizza oder Chicken Nuggets. Für die ganz Kleinen gibt es Brei der Marke Hipp in Gläschen. 

Unterhaltung für Kinder

Kino, Theater, Bowlingbahn, Turnhalle, Kartbahn und eine Softplayanlage sorgen neben der 128 Meter langen Reifenrutsche (angeblich die Grösste in ganz Deutschland) für Unterhaltung von kleinen und grossen Kindern. Die Betreuer aus den Kinderclubs sind auch für viele unterschiedliche Aktivitäten zuständig. So kann man in einem Theater mitwirken, basteln oder sein Können an der Talentshow präsentieren. 

Entspannung für Eltern

Während die Kinder in den Kinderclubs betreut werden, entspannen die Eltern im Spa oder der Eltern Lounge, wo der Zutritt Kindern nicht erlaubt ist. Wer es gerne sportlich mag, der ist im grossen  Fitnessraum mit Sicht auf die Skipiste gut aufgehoben. Auch für Eltern gibt es unzählige Aktivitäten. Neben der romantischen Fackelwanderung, diversen Gruppenkursen im Fitnessraum und der Weinverkostung steht mehrmals pro Woche auch die romantische Saunanacht auf dem Programm. Das Spa bietet viele verschiedene Behandlungen zu guten Preisen. 

Aussicht aus dem Fitnessraum

Suiten

Alle Suiten verfügen über ein eigenes, kleines Schlafzimmer mit Kajütenbetten. Einzige Ausnahme bildet die Casalino Suite, welche nur über ein Doppelbett verfügt und sich somit bestens für mitgereiste Grosseltern eignet. Wir haben uns für die Suite Joy entschieden. Diese fällt in die Kategorie der mittleren Suiten, war für uns aber mehr als gross genug. Praktisch ist das Bad mit dem Handtuchwärmer an welchem nasse Skikleider schnell trocknen und der grosse, begehbare Kleiderschrank, wo sich unsere Packwürfel und die Koffer schnell und übersichtlich verräumen liessen. Grundsätzlich haben wir aber nur im Zimmer geschlafen und geduscht, weshalb wir auch mit weniger Platz gut zurecht gekommen wären.

Skifahren

Das Hotel befindet sich nicht direkt an der Skipiste. Es gibt aber einen Skibus, der im 10 Minuten Takt vom Hotel zur Talstation und zurück fährt. Das Skigebiet ist mit 32 Pistenkilometern eher übersichtlich und reicht nur bis 1559 Meter über Meer. Trotz Beschneiungsanlagen kann es daher durchaus auch mal zu wenig Schnee zum Skifahren haben. 

Die Skischule und ein Ski- und Snowboardverleih befinden sich direkt im Hotel. Die Skischule dauert jeweils von 9.40 Uhr bis 12.40 Uhr, wobei die Kinder bei Bedarf auch mit der Kinderbetreuung zur Skischule und nach dem Kurs zurück zum Hotel gebracht werden. 

Leilah ist dieses Jahr auf das Snowboard umgestiegen. Da es nicht genügend Snowboardfahrer für eine eigene Hotelklasse gibt, nehmen diese an den regulären Kursen der örtlichen Skischule teil. Die Kurse dauern hier von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 13.15 bis 15.15 Uhr und sind nur als Ganztageskurs zu buchen. Die Mittagspause kann mit dem Skilehrer zusammen verbracht werden. Diese Betreuung kostet zusätzlich 10 Euro/Tag. 

Die Hotelskischule ist gleich teuer wie die Skikurse der regulären Skischule und kosten für fünf Tage 140 Euro. Für uns ein durchaus fairer Preis. 

Nachhaltigkeit

Der ganze Luxus ist natürlich alles andere als gut für die Umwelt. Allein die Erdbeeren im Februar sprechen hier für sich. Ebenfalls dürfte der Foodwaste infolge der Büffet Verpflegung erheblich sein. Einziger Wehmutstropfen ist hier die Tatsache, dass die Hand- und Badetücher wirklich nicht gewaschen werden, wenn man sie nach dem Gebrauch wieder aufhängt. 

Fazit

Skiferien im Kinderhotel sind toll und auch für Eltern erholsam.
Das Preis-/Leistungsverhältnis hat im von uns gewählten Hotel sehr gut gepasst. Grundsätzlich haben wir aber festgestellt, dass wir auf die Kinderbetreuung nicht mehr angewiesen sind, wobei die vielen Beschäftigungsmöglichkeiten und das Alter der Kinder natürlich dazu beitragen. Ausserdem fahren wir nicht in die Ferien, um möglichst wenig Zeit mit den Kindern zu verbringen und wir sehen auch gerne ihre Fortschritte auf der Piste. 

Dass wir mit unserem Aufenthalt zu einem viel zu grossen ökologischen Fussabdruck beitragen, gibt mir persönlich sehr zu denken und ich werde mich auf die Suche nach ökologischeren Alternativen im Hotelbereich machen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.