Das wir über Weihnachten verreisen ist bereits zur Tradition geworden. Noch immer kann ich mit dem Stress (den wir uns natürlich selbst machen) nicht umgehen. Ausserdem ertrage ich diese materielle Geschenke-Schlacht von Jahr zu Jahr weniger. Und da Lissabon schon lang auf meiner Bucketlist steht, haben wir uns für die Hauptstadt Portugals entschieden.
Anreise
Ab allen drei Schweizer Flughäfen fliegen verschiedene Airlines nach Lissabon. Da für uns die Anfahrt mit dem Zug nach Zürich am kürzesten und komfortabelsten ist, fiel die Wahl auf Zürich als Abflughafen.
Natürlich ist die Anreise mit dem Zug nach Lissabon auch möglich. Die Anreise dauert da aber gute 25 Stunden, wodurch der Zeitverlust bei einem Kurztrip natürlich immens ist. Wen man aber genügend Zeit hat, ist die Anreise mit dem Zug auch mit Kindern durchaus problemlos möglich. Aktuell könnte die Anreise wegen der anhaltenden Streiks der französischen Bahnbetriebe doch etwas umständlich sein.
Tickets
Die Flugpreise sind gerade über Feiertage grundsätzlich nicht zu unterschätzen. Gerade an Weihnachten sind sie aber meist noch höher, da alle die Feiertage bei der Familie verbringen wollen. Wer früh bucht kann aber sicherlich bezahlbare Tickets ergattern. Wir waren wieder mal spät dran und mussten entsprechend tief in die Tasche greifen.
Sehenswürdigkeiten
Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in den Stadtteilen Armada und Bairro Alto. Eines der Highlights war ganz klar die Fahrt im gelben Tram der Linie 28. Die Fahrt durch enge und kurvige Gassen ist abenteuerlich und gleichzeitig wunderschön.
Das Castelo de São Jorge gehört zu den beliebtesten Touristenzielen, hat am 25. Dezember jedoch geschlossen, weshalb wir dieses nicht besuchten.
Die Ponte 25 de Abril sieht auf den ersten Blick der Golden Gate Bridge sehr ähnlich. Auf den zweiten Blick unterscheidet sie sich jedoch vor allem in der Tatsache, dass sie doppelstöckig ist und somit dem Strassen- und Schienenverkehr dient. Das eigentliche Vorbild der Brücke kommt jedoch auch aus San Francisco: Die San Francisco Bay Bridge wurde von der gleichen Baufirma erstellt.
Interessant war auch der Besuch des Hieronymitenklosters, welches beim Erdbeben von 1755 teilweise eingestürzt ist und seit 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.
Lissabon wurde auf sieben Hügeln gebaut. Auf vielen von diesen hat es Aussichtsplätze, wo man den Blick über die Stadt geniessen kann. Unser Favorit war dabei klar der Miradouro Nossa Senhora do Monte. Bis man diesen aber erreicht hat, gilt es diverse Treppen und steile Gassen zu bezwingen. Den sehr bekannten Elevator de Santa Justa fanden wir von unten sehr eindrücklich. Das alte Metallmonster mitten in der Stadt befindet sich aber gerade im Umbau, was die Touristen aber nicht abzuschrecken scheint.
Fortbewegung
Die öffentlichen Verkehrsmittel sind in Lissabon nicht ganz so gut ausgebaut wie beispielsweise in London oder Paris. Ausserdem sind verhältnismässig teuer. Pro einzelner Fahrt bezahlen alle Reisenden über 4 Jahre EUR 1.50, Tageskarten gibt es ab EUR 6/Person. Wir haben deshalb nur für die Fahrt vom Flughafen ins Hotel und zurück die Metro benutzt. Obwohl wir eigentlich grosse ÖV-Fans sind, haben wir uns jeweils bei Strecken, welche nicht (mehr) zu Fuss zurück zu legen waren, für Uber entschieden. Die Fahrt hat für uns vier jeweils um die EUR 4 gekostet.
(Glutenfrei) Essen in Lissabon
Im Hotelpreis war das Frühstück für uns vier inkludiert, weshalb wir darauf zurück gegriffen haben. Neben glutenfreiem Brot gab es Alternativen zu Kuhmilch; glutenfreie Cornflakes, Müsli oder ähnliches suchte ich jedoch vergebens.
Gerade am 25. Dezember waren viele Restaurants geschlossen. Da wir letzte Weihnacht in Paris vor dem selben Problem standen haben wir in Lissabon frühzeitig Plätze im Hardrock Café reserviert. In den Hardrock Cafés ist weltweit eine glutenfreie Speisekarte erhältlich.
Ansonsten können wir für glutenfreie Speisen folgende Restaurants empfehlen:
In beiden Restaurants empfehlen wir eine vorzeitige Reservation dringend. Für eine glutenfreie Lunchpause gibt es im Bistro Zarzuela preisgünstige Speisen. Das Restaurant selber kommt nicht gerade stylisch daher, hat uns aber Einrichtungstechnisch an die Italienferien in den 90er erinnert.
Wer keine Allergien hat ist in Lissabon im Paradies. Essbare Leckereien gibt es an jeder Ecke und aus allen Teilen der Welt.
Shopping
Wie in jeder grossen Stadt gibt es auch in Lissabon mehrere Einkaufsstrassen und Shoppingzentren.
Auf dem LX Factory genannten Gelände unter der Ponte 25 de Abril finden sich diverse kleine, mehr oder weniger bekannte Designerläden und Cafés. Am Praça do Principe Real hat es zahlreiche Läden, die nachhaltige Produkte, welche meist sogar in Portugal produziert werden, verkaufen.
Oberhalb des Ascensor da Glória sind wir auf eine lokale Künstlerin gestossen, welche Leinwandbilder von diversen Wahrzeichen Portugals malt und zu günstigen Preisen verkauft. Neben drei kleineren Bildern, einer Tasse und Magneten hat nur noch ein Modelltram der Linie 28 den Weg in unseren Koffer gefunden.
Hotel
Übernachtet haben wir im Doubletree by Hilton Fontana Park. Dieses konnte uns aus diversen Gründen nicht so ganz überzeugen, weshalb wir hier auf einen detaillierte Beschreibung verzichten und weitere Bilder der Stadt sprechen lassen.