Weihnachten in Paris

Wir wollten auch dieses Jahr dem weihnächtlichen Rummel und der Geschenkflut entfliehen. Lange konnten wir uns nicht entscheiden, ob wir in die Berge, an die Sonne oder einfach in eine Stadt reisen wollen. Da es nur ein Kurztrip werden sollte, haben wir uns schlussendlich für Paris entschieden. 

Anreise

Paris erreicht man aus den grösseren Schweizer Städten mit dem TGV. Die Fahrt dauert je nach Abfahrtsort rund 4-5 Stunden. Somit ist man mit dem Zug meist schneller in der Stadt der Liebe als mit dem Flugzeug und schont damit auch noch die Umwelt. 

Tickets

Preislich gibt es je nach Saison und Abfahrtszeit grosse Unterschiede. Wir haben über SNCF, die staatliche Eisenbahngesellschaft Frankreichs, gebucht, da hier die Billette deutlich billiger sind als bei der SBB. Üblicherweise lässt sich das Ticket 90 Tage vor Abreise reservieren. In der 2. Klasse geht es ab EUR 58/Person nach Paris und zurück, in der 1. Klasse starten die Preise bei EUR 114. Mit Kindern lässt sich noch die Karte Enfant erwerben. Die Karte für Kinder von 4-11 Jahren kostet zusätzlich EUR 75 und ist ein ganzes Jahr lang gültig. Mit der Karte Enfant fahren das Kind sowie bis zu 4 Mitreisende (Erwachsenen und Kinder) jeweils mit 25 % Rabatt in die Stadt der Liebe oder auch an die Atlantikküste


Hotel

Da wir uns erst Anfangs Dezember für die Reise nach Paris entschieden haben, war die Auswahl an guten Hotels zu bezahlbaren Preisen über Weihnachten ziemlich klein. Wir haben darum provisorisch ein bezahlbares Zimmer mit kostenloser Stornierungsmöglichkeit im Zentrum von Paris gebucht. Irgendwie waren wir damit aber nicht ganz glücklich und haben weiter nach „besseren“ Hotels Ausschau gehalten. Eine Woche vor Abreise haben wir das Monsieur Cadet Hotel & Spa entdeckt und auch fast über booking.com gebucht. Der Besuch auf der Website hat sich dann als absoluter Glücksgriff erwiesen und wir haben für das letzte verfügbare Zimmer EUR 768.00/4 Nächte bezahlt (4 Nächte zum Preis von 3). Für unseren Reisezeitraum und die Lage ein echtes Schnäppchen. 

Zimmer

Das Hotel verfügt nur über 29 Zimmer, wobei die meisten Zimmer unterschiedlich im Retrostril eingerichtet sind. Für Familien eignet sich die Bauhaus-Suite im 6. Stock oder das Familienzimmer mit Verbindungstür auf dem Ladies Floor. 

Wir waren in der wirklich schönen Bauhaus-Suite mit Holzboden, abgetrenntem Schlafzimmer, Wohnbereich mit Schlafsofa und grossem Badezimmer. Neben genügend Sitzmöglichkeiten für alle 4, hat es viel Platz für Gepäck, zahlreiche Ablagemöglichkeiten und einen grossen Schreibtisch. Das Zimmer war zudem sehr sauber. 


Sehenswürdigkeiten

Eiffelturm, Louvre, Arc de Triumph – nur einige der weltbekannten Sehenswürdigkeiten, die zu jedem Parisbesuch gehören. Neben den bekanntesten Wahrzeichen waren wir auch im Centre Pompidou, welches vor allem für Leilah, die selbst sehr kreativ ist, interessant fand. Wir konnten uns eher für die Künstler am Place du Tertre in Montmartre begeistern. 

Besonders gefallen hat uns aber der Eiffelturm. Wir haben uns auch ein Ticket für die Fahrt auf die Spitze des Turms geleistet (unbedingt im voraus buchen, erspart langes Anstehen). Der Besuch hat sich sicherlich gelohnt, viel besser gefallen hat uns aber der Anblick des Turms von der Terrasse oberhalb des Jardins du Trocadéro, wo wir schlussendlich dreimal einen Halt eingelegt haben. 


Metro

Obwohl wir durchschnittlich 12 KM pro Tag zu Fuss zurückgelegt haben, sind wir auch viel mit der Metro gefahren. Paris ist, im Vergleich zu unserer Heimatstadt Bern, halt einfach riesig. Dank Jack und seinem fotografischen Gedächtnis sowie seiner Leidenschaft für Züge aller Art, müssen wir uns schon länger nicht mehr um die besten Verbindungen und richtigen Haltestellen kümmern. 

Metro-Tickets

Der 5 Tage Paris Visite Pass für die Zonen 1-3 (exkl. Disneyland und Versailles) kostet für Erwachsene EUR 44.00, für Kinder EUR 22.00. Wer Versailles und/oder Disneyland besuchen will benötigt den Paris Visite Pass für die Zonen 1-5, welcher mit EUR 69 für Erwachsene und EUR 34.50 zu Buche schlägt. Inbegriffen ist auch die Benutzung der Stadtbusse.

Beim Paris Visite Pass handelt es sich leider nicht um ein Ticket im Kreditkartenformat wie wir es aus London und Madrid kennen, sondern um ein kleines Zettelchen aus Papier. Da drei von uns vier genau solche „Fötzäli“ immer verlieren, war Pascal während der 4 Tage für die Aufbewahrung zuständig. 

Metro-Tickets

(Glutenfrei) Essen in Paris

Frankreich ist neben der Haute Cuisine auch bekannt für seine vielen und vor allem guten Bäckereien und Konfiserien. So findet man auch in Paris an fast jeder Ecke einen Bäcker. So haben wir jeweils „on-the-go“ gefrühstückt. Glutenfreie Bäckereien gibt es zwar in Paris, diese sind jedoch nicht an jeder Ecke zu finden und man muss sich bei einer Glutenunverträglichkeit halt mit Fruchtsalat und Joghurt zum Frühstück begnügen. 

Die Verpflegung der Kinder tagsüber war jedoch umso einfacher – Crêpes mit Nutella gibt es wirklich fast in jedem Café und an jedem Take-Away stand. 

Das Abendessen gestaltete sich jedoch wieder etwas schwieriger, da viele Restaurants am Sonntag und Montag geschlossen haben. Am zweiten Abend waren wir im little Nonna, wo sämtliche Speisen glutenfrei zubereitet werden. Das Essen war so gut, dass wir am nächsten Tag dorthin zurückgekehrt sind. 


Shopping

Aufs ausgedehnte Shopping haben wir diesmal verzichtet und lediglich die üblichen Souvenirmagnete gekauft. Irgendwie sagen uns die vielen Leute in der Einkaufsstrasse und planloses einkaufen von schönen, aber unnötigen Sachen immer wie weniger zu.  Lediglich Leilah durfte sich ein neues Ballettoutfit aussuchen, da das aktuelle leider zu klein wird.


The Paris Pass

Genau wie in London sind auch in Paris die Eintritte zu Sehenswürdigkeiten und Museen ziemlich hoch. Aus diesem Grund haben wir uns auch diesmal für einen Eintrittspass entschieden. Neben dem Museumspass ist im The Paris Pass auch der Paris Visite Pass für die Metro sowie eine Fahrt auf der Seine und mit dem Hop-on-Hop-off Bus, inkludiert. Mit dem Paris Pass lassen sich gerade beim Louvre längeres anstehen vermeiden (1-3 Stunden anstehen fürs Ticket sind nicht unüblich). Damit sich der Kauf des Passes aber tatsächlich lohnt, müssen pro Tag mindestens 2 Attraktionen besucht werden. 

Hop-on-Hop-off Bus


4 Antworten

  1. Ein Städtetrip über Weihnachten ist ja mal ne spannende Idee! Wie habt ihr denn die Bescherung gestaltet? Oder wart ihr VOR Weihnachten in Paris?
    Was mich noch interessieren würde: Wie kalt war es denn? Ich stelle mir das doof vor, mit fröstelnden Nasen durch die Straßen zu stapfen und ständig die Wintersachen an- und auszuziehen…

    Liebe Grüße
    Jenny

  2. Liebe Jenny.
    Bei uns ist Anfangs Dezember ein Elf eingezogen. Er hat den Namen Hawaii erhalten und ist heimlich nach Paris mitgereist. Der Elf geht jede Nacht zurück an den Nordpol und ist am nächsten morgen jeweils an einem anderen Ort. Wichtig an der ganzen Sache ist, dass man ihn nicht berühren darf, da er sonst seine Magie verliert. Und in der Nacht zum 25. Dezember bringt eben genau dieser Elf dann die Geschenke. Es war nur etwas kleines, da wir versuchen, materielle Geschenke auf ein minimum zu beschränken.

    Kalt war es eigentlich nicht, immer so um die 10 Grad. Gefroren haben wir nur bei der Bootsfahrt am Abend auf der Seine.

    Liebe Grüsse
    Linda

  3. Wow, mit zwei kindern in zeiten des klimawandels einen solchen ökologischen fussabdruck mit einer solchen kritiklosigkeit hinzulegen, ist schon stark.
    Hauptsache reisen, die zukunft für meine kimder ist mir egal.

    1. Lieber Michael. Ich kann deine Kritik verstehen. Ganz so sorglos wie du denkst, gehen wir mit unserer Welt dann doch nicht um. Fakt ist: Unsere Fliegerei belastet die Umwelt stark. Und genau aus diesem Grund, versuchen wir unseren Fussabdruck neben dem Reisen möglichst klein zu halten: Wir besitzen KEIN Auto – Essen wenig Fleisch, und wenn, dann vom Biobauer im Dorf, wo wir auch Gemüse und Früchte beziehen – Und um möglichst noch weniger Plastikabfall zu generieren, benützen wir nur noch Dusch- und Haarseifen. In unserem Blog geht es aber ums Reisen mit Kindern und nicht um unser Familienleben. In dem von dir kommentierten Artikel sind wir übrigens mit dem Zug angereist. Und auch wenn es auf unserem Blog vielleicht (noch) keinen Umweltspezifischen Artikel gibt, so ist doch dem einen oder anderen Artikel zu entnehmen, dass uns die Welt aller Kinder nicht egal ist.
      Liebe Grüsse, Linda
      PS: Wir wohnen in diesem Haus: https://www.nzz.ch/energie_immobilien/viele-wege-fuehren-zum-plus-energie-haus-1.17314751

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