Zeit zu zweit in Andermatt

2018 starteten wir die Tradition, die Weihnachtstage nicht zu Hause zu verbringen. Anfangs 2019 legten wir den Grundstein für eine weitere Tradition: Wir wollen künftig jedes Jahr ein paar Tage zu zweit geniessen. Im Juli 2020, als die Corona Fallzahlen wieder tiefer lagen, haben wir drei Nächte in Andermatt verbracht und gleichzeitig unser 15 jähriges Jubiläum gefeiert. 

Nach den Skiferien im Februar waren dies, nach etlichen Wochen Lockdown, Homeschooling und der allgemeinen Doppelbelastung durch veränderte Betreuungssituationen, die ersten freien Tage. Entsprechend wollten wir uns hauptsächlich entspannen, gut essen und vielleicht eine kleine Wanderung unternehmen. Deshalb haben wir uns für das The Chedi in Andermatt entschieden.

Hotel

Das 5* Hotel ist unter normalen Bedingungen kaum zu bezahlen. Wegen Corona und der daraus resultierenden ziemlich leeren Betten konnten wir von einem 30 % Rabatt, kombiniert mit einer drei für zwei Nächte-Aktion, profitieren. Der Preis pro Nacht war somit nicht mehr astronomisch, sondern durchaus bezahlbar. 

Das Hotel ist sehr modern eingerichtet, für meinen Geschmack sind die Möbel jedoch ein wenig zu dunkel. Etwas störend empfand ich auch, dass das Bett bereits auf den ersten Blick einen ziemlich „durchgelegenen“ Eindruck erweckte. Die Zimmer sind sehr grosszügig bemessen und auf einer Fläche von 55m2 würden sich auch die Kinder noch problemlos unterbringen lassen. (Das Zimmer kann für vier Personen gebucht werden). 

Restaurants

Es gibt fünf verschiedene Restaurants. Wir haben einmal im THE RESTAURANT, welches asiatische und europäische Gerichte zubereitet und mit 14 Gault & Millau Punkten bewertet ist, zu Abend gegessen. Eine Reservation im Voraus ist zu empfehlen. An unserem Anreisetag mussten wir in THE LOBBY ausweichen, weil die mit Gault & Millau Punkten und Michelin Star ausgezeichneten Restaurants bereits voll waren. Die Gerichte waren aber trotzdem sehr gut und bewegten sich preislich in durchaus vernünftigem Rahmen. 

Spa

Auf einer Fläche von 2400 m2 findet sich eine finnische sowie eine Biosauna, Dampfbäder sowie heisse und kalte Tauchbecken. Neben dem 35 Meter Indoorpool gibt es zusätzlich auch einen 12 Meter Aussenpool. 

Im Health Club trainiert man mit modernen Fitnessgeräten. Entweder alleine oder unter Anleitung eines Personaltrainers. Im Pilates- und Yoga-Studio werden Einzelstunden, im Winter auch Gruppenkurse angeboten. (8ung: aktuelle Corona-Massnahmen nicht berücksichtigt.)

Neben den bekannten Beauty-Treatments kann man sich beim Coiffeur mit dem wohl klingenden Namen THE SALON auch eine neue Frisur verpassen lassen. 

Das Massage-Menü ist lang und bietet die verschiedensten Massagen. Vor der Abreise liessen wir uns noch bei einer 60-minütigen Alpine-Massage verwöhnen, bevor wir ganz entspannt die Rückreise antraten. Die unserer Meinung nach eher teure Massage entsprach dem Beschrieb, wir empfanden sie aber nicht als etwas besonderes. 

Aktivitäten

Wenn man es bereits so weit in die Innerschweiz geschafft hat, ist ein Abstecher ins Tessin auch nicht falsch. So sind wir nach der ersten Nacht, als es in Andermatt wie aus Kübeln geregnet hat, nach Locarno gefahren. Gefühlt die halbe Schweiz hatte den selben Plan und so sind wir mit ganz vielen anderen Menschen, die wegen Corona ebenfalls nicht ins Ausland reisen konnten, durch die Gassen und dem See entlang geschlendert. Nach einem besonders guten Abendessen im Garten eines Grottos haben wir uns auf den Rückweg nach Andermatt gemacht.

Für den nächsten Tag hatte Pascal eine kleine, gemütliche Rundwanderung zur Rheinquelle geplant. Bei sonnigem Wetter sind wir auf dem Parkplatz am Oberalppass gestartet. Leider hat der Mann sich nicht erkundigt, in welcher Richtung die Wanderung gestartet werden sollte. Nach zwei Stunden gemütlicher Wanderzeit und ein paar Höhenmetern hatten wir die Quelle dann auch erreicht. Nach einer eher ausgedehnten Mittagspause machten wir uns dann an die zweite Etappe.

Mittlerweile hatten sich am Himmel erste Wolken gebildet. Während wir an der Badushütte vorbei liefen, ahnte ich bereits, dass uns der Weg noch sehr viel weiter nach oben führen würde. Der Weg wurde immer steiler und die Wolken dunkler. Während wir schnell aufwärts laufend unsere Regenjacken anzogen, fielen bereits die ersten Regentropfen vom Himmel. Irgendwann erreichten wir den Pazolastock auf 2740 m. ü. M. um dort von einem Schild mit der Aufschrift „schwieriger Abschnitt“ begrüsst zu werden. Das Wetter hielt zum Glück und es blieb uns nichts anderes übrig, als den Abstieg rasch möglichst hinter uns zu bringen. Nach weiteren 90 Minuten in welchen wir mit zügigen Schritten Berg abwärts liefen, erreichten wir den Parkplatz. Die letzten 200 Meter zum Auto rannten wir im Hagelschauer…. Neben dieser Wanderung gibt es in der Region noch unzählige andere. Pascal jedenfalls hat vorerst Wanderplanungsverbot und unsere Beziehung eine weitere Hürde gemeistert 😉

Fazit

Uns hat es im The Chedi sehr gut gefallen und wir waren sicher nicht zum letzten Mal zu Gast in Andermatt. Den normalen Übernachtungstarif würden wir für das Hotel aber wohl doch nicht bezahlen. 

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